Freitag, 3. September 2010
Australier und zwei Städte
Fast jeder zweite Australier lebt in einer der beiden Metropolen Sydney oder Melbourne. Beide Städte wollten Anfang unseres Jahrhunderts Bundeshauptstadt werden. Die Konkurrenten einigten sich schließlich auf einen Kompromiß. Räumlich etwa in der Mitte zwischen den Millionenstädten begann 1913 auf einer früheren Schafsweide der Aufbau der Hauptstadt Canberra. Nach 14 Jahren fand hier 1927 die erste Sitzung des australischen Parlaments statt. Der Name Canberra stammt übrigens aus der Sprache der Eingeborenen, der sogenannten Aborigines, und bedeutet »Versammlungsplatz«. Obwohl der Aufbau immer noch nicht abgeschlossen ist, leben dort gegenwärtig bereits etwa eine Viertelmillion Menschen. Nach wie vor besteht eine ständige Rivalität zwischen der inzwischen 200 Jahre alten früheren Strafkolonie Sydney und dem Mitte der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts gegründeten und von Architekten geplanten, konservativen, viktorianischen Melbourne. Beide Städte haben mir wegen ihrer unterschiedlichen Struktur im Haus- und Straßenbau, im Verkehr, aber auch wegen der andersartigen Lebensführung ihrer Einwohner sehr gut gefallen. Sie sind ein Spiegelbild für die aus Europa und Asien eingewanderten Bevölkerungsgruppen mit ihren Lebensformen, Aktivitäten, Stärken und Schwächen. Über Einzelheiten werde ich später berichten

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